Weshalb eine Formel für gute Compliance?

„Compliance-Ermüdung/ Frustration“ überwinden

In vielen Unternehmen hat sich eine hierarchieübergreifende „Compliance-Ermüdung“ ausgebreitet. Sich wiederholende Schulungen, Richtlinien-, Prozessflut usw. tragen hierzu bei. All das kostet nicht nur viel Zeit und der Nutzen wird zunehmend hinterfragt. Es wird beklagt, dass man sich all die Vorgaben und Regeln trotz aller Bemühungen nicht merken könne. Mitarbeitende sehnen sich nach verständlichen und einprägsamen Hilfestellungen. Sie wollen sich regelmäßig compliant verhalten, sind jedoch häufig unsicher, was das heißt. Eine prägnante Formel hilft hier enorm.

Neuer/anderer „Tone from/at the Top“, Vorbilder schaffen

In vielen Unternehmen wird ein „Tone at the Top“ bezüglich Compliance und Integrität kommuniziert und vorgelebt. Kommt es zu Compliance-Fällen, wird regelmäßig eingewandt, dass die Verstöße dem Top-Management nicht bekannt waren.  Dieser Behauptung wird häufig nicht geglaubt. Das führt zum Vorwurf geplanter Missverständnisse und Verantwortungslosigkeit. Um diesem Vorwurf wirksam vorzubeugen, muss das Management fortwährend und unmissverständlich kommunizieren und vorleben, welche Haltung und welches Verhalten es von den Mitarbeitenden und hier insbesondere von Führungskräften im Hinblick auf Compliance und Integrität erwartet. So wird auch vermittelt, was es heißt, als Mitarbeitende/r vorbildlich zu sein. Eine einprägsame Formel ist hierzu ideal geeignet.

Compliance als (Selbst-) Führungsaufgabe

Jeder Mitarbeitende kann als Vorbild auch im Hinblick auf Compliance führen. Führungskräfte sind Vorbilder; ob sie wollen oder nicht. Ihr Verhalten und ihre Haltung werden nachgeahmt. Deshalb ist „Leadership“ bei Compliance unverzichtbar. Führungskräfte können mit gutem Beispiel vorangehen und Entscheidungen gemeinsam im Team an einer Compliance-Formel messen. Eine Führungskraft kann eine andere Führungskraft fragen, ob sie eine -aus ihrer Sicht kritische- Entscheidung schon an der Formel geprüft habe. Jeder Mitarbeitende kann kritische Entscheidungen an der Compliance-Formel messen und Zweifel mittels der Formel äußern. Die Formel wird so zum selbstverständlichen Teil der Entscheidungsfindung und fördert die Rückgratkultur. Die Formel dient allen Mitarbeitenden als Kompass für gute Compliance. Mittels der Formel lassen sich gemeinsame Werte der Organisation einfach in die tägliche Arbeit integrieren. Eine selbsterklärende Formel hilft so jedem Mitarbeitenden, als Vorbild die Werte des Unternehmens vorzuleben.

Klares Verständnis von „sauberem (integren) Geschäft“ schaffen, griffigen Kompass anbieten

Mit Hilfe einer Formel bekommen Ansagen der Geschäftsführung wie „Wir machen nur sauberes Geschäft!“ eine Bedeutung, weil klar ist, was „sauber“ heißt. „Sauberes“-Geschäft entspricht der Formel.  Damit im entscheidenden Moment klar ist, was „sauberes“ Geschäft ist, muss die Formel die Mitarbeitenden bei ihrer Arbeit als griffiger und ständiger Kompass für gute Compliance begleiten. So wird im Unternehmen unmissverständlich kommuniziert, welches Verhalten und welche Haltung in  Bezug auf Compliance erwartet wird. Das hilft, Unternehmen vor gravierenden Compliance-Verstößen zu bewahren.

Werte/ Prinzipien operationalisieren, risikoorientierte Entscheidungen treffen

Mittels einer klugen Formel, die Werte und Prinzipien in sich aufnimmt, lassen sich diese in der täglichen Arbeit mit Leben erwecken. Sie bleiben so keine bloßen Lippenbekenntnisse. Risiko orientierte Entscheidungen sind mit einer klugen Formel möglich. Die Formel definiert die rote Linie, die es nicht zu überschreiten gilt.

Überregulierung reduzieren und neue Regelkultur kreieren

Eine kluge Formel vermittelt den Mitarbeitenden den Anspruch, dass „weniger in der Regel mehr“ ist. Eine kurze und pregnante Formel regt aktiv dazu an, unverständliche oder sogar völlig überflüssige Prozesse und Richtlinien transparent und konstruktive zu hinterfragen. So wird die Anzahl der bestehenden Richtlinien und Prozesse professionell reduziert und das übrig Gebliebene hat aufgrund seiner besseren Qualität eine größere Akzeptanz.  So wird eine neue bessere Regelkultur etabliert. 

Gesunden Menschenverstand zulassen und fördern

Der gesunde Menschenverstand bleibt mittlerweile häufig auf der Strecke. Stehen Mitarbeitende vor Dilemmata, brauchen sie griffige Hilfsmittel, um eine gute Entscheidung zu treffen. Hier helfen prägnante Fragen, die idealerweise in der richtigen Reihenfolge in eine kluge Formel eingebettet sind. So kehrt auch der gesunde Menschenverstand zurück.

Das Bauchgefühl im professionellen Umfeld nutzen

Die meisten nutzen ihr Bauchgefühl auch im professionellen Umfeld und unterstützen damit eine gute Entscheidungsfindung. Mittels einer klugen Formel lässt sich das Bauchgefühl auf die zentralen Aspekte fokussieren, die für gute Compliance relevant sind. So kann eine „informierte“ Bauchentscheidung getroffen werden. Das Bauchgefühl steht an letzter Stelle der Formel und übernimmt die wichtige Funktion eines „Auffangnetzes“.

Mitarbeitenden vermitteln, wann sie unbedingt Kritik üben sollen

Aufgrund der sog. EU-Whistleblower-Richtlinie vom 23.10.2019 (2019/1937) hat der deutsche Gesetzgeber zwischenzeitlich das Hinweisgeberschutzgesetz verabschiedet, wonach Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten verpflichtet sind, ein Hinweisgebersystem einzurichten. 

Darüber hinaus verpflichtet das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz seit dem 01.01.2023 Unternehmen mit mindestens 3.000 Beschäftigten, ein unternehmensinternes Beschwerdeverfahren einzurichten, das es den Beschäftigten sowie Außenstehenden ermöglicht, auf menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken hinzuweisen bzw. Pflichtverletzungen zu melden. Ab dem 01.01.2024 trifft diese Pflicht auch Unternehmen ab 1.000 Beschäftigten.

Kommt der Hinweis wegen Compliance-Verstößen über ein solches System, ist es häufig schon „zu spät“. Auch vor diesem Hintergrund wollen viele Unternehmen ihre Rückgrat-/ Kritikkultur stärken. Schwierig ist jedoch, einen einheitlichen Maßstab dafür zu definieren, wann unbedingt Rückgrat gezeigt/ Kritik geübt werden soll.  An einer klugen Formel messen alle Mitarbeitenden Entscheidungen einheitlich in Hinblick auf Compliance und Integrität. Entscheidungen werden so nicht willkürlich hinterfragt, sondern dann, wenn sie die Formel nicht bestehen. Wird eine Entscheidung mittels der klugen Formel hinterfragt, kommen sämtliche Aspekte von Compliance „auf den Tisch“, ohne das (Un-)Wort Compliance in den Mund nehmen zu müssen. Eine kluge Formel für gute Compliance erleichtert es, Rückgrat zu zeigen.

Wann und wie PLLOB anzuwenden ist

Wann: Bei jeder beruflichen Entscheidung.
Wie:    1. Selbst PLLOB anwenden.
2. Nicht sicher: Rücksprache! mit Kollegen→Vorgesetzten→Compliancespezialisten
3. Bedenken gegenüber einer anderen Person ansprechen, indem Sie z.B. sagen: „Lass uns das PLLOBen.“

Compliance wird integraler Bestandteil der Unternehmens-DNA

Eine kluge Formel unterstützt, dass Compliance zum integralen Bestandteil der DNA einer Organisation wird, weil die Formel Teil der Arbeitssprache wird. Sie verbalisiert Compliance.  Im Sinne von: „Und was sagt PLLOB dazu?“ oder „Haben Sie das schon gePLLOBt?“  Das Gegenüber wird nun über alle, der in der klugen Formel enthaltenen Aspekte, nachdenken. Eine kluge Formel ist so gestaltet, dass sie gegebenenfalls auch intuitive Entscheidungen erlaubt und fördert, die regelmäßig belastbar sind.

PLLOB® ist exakt diese Formel.

 

PLLOB® Wissenschaft und Hintergründe

Prägnante Fragen helfen gute Entscheidungen zu treffen

Die Effektivität prägnanter Fragen zur Unterstützung guter Entscheidungsfindung wird durch wissenschaftliche Studien unterstützt (siehe hierzu https://dash.harvard.edu/handle/1/27419676 ). Mit PLLOB® werden fünf prägnante Fragen gestellt, die die wesentlichen Aspekte guter Compliance abdecken. PLLOB® kann damit effektiv und effizient wirken. PLLOB® bringt Compliance auf den Punkt und ins Gedächtnis.

Das farbenfrohe Logo PLLOB® fällt positiv auf

Vielleicht fragen Sie sich, weshalb PLLOB® als farbenfrohes Logo gestaltet wurde. Die Farbigkeit holt Compliance aus der eher „juristisch-trockenen“ Ecke heraus. Durch die Gestaltung des Logos und seine Farbwahl, fällt Compliance positiv und freundlich auf.

PLLOB® wirkt als Nudge

PLLOB® lässt sich aufgrund seiner Kürze und seines Designs auch als Nudge („Anstoß“) verwenden. Die Effektivität von Nudges ist ebenfalls durch Studien untermauert. (Siehe auch Richard H. Thaler/ Cass R. Sunstein; Nudge, Wie man kluge Entscheidungen anstößt.) Richard H. Thaler ist Wirtschafts – Nobelpreisträger 2017. Ein Klassiker unter den Nudges ist der Geschwindigkeitssmiley. Gemeinsam mit Prof. Carmen Tanner von der Zeppelin Universität Friedrichshafen und der Universität Zürich, ist geplant, die Wirksamkeit von PLLOB näher zu untersuchen.

Wachsamkeit für Compliance erzeugen, ist essentiell

Mit PLLOB® lässt sich eine wachsame Haltung im Hinblick auf Compliance erzeugen. Das erleichtert es Mitarbeitenden unethisches Verhalten bei anderen und bei sich selbst wahrzunehmen. (Siehe hierzu https://dash.harvard.edu/handle/1/27419676 )

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PLLOB® in der Praxis

PLLOB® erreicht Mitarbeitende dort, wo Entscheidungen getroffen oder besprochen werden und wirkt so als Nudge oder situative Erinnerung an gute Compliance. Damit bringt PLLOB® Compliance zur richtigen Zeit auf den Punkt und ins Gedächtnis. Hierzu einige Beispiele:

1. Compliance Gate, situative Erinnerung  und digitaler Nudge

Als finaler Freigabe-Button in digitalen  Prozessen z.B.: Software-Design, Geschenke und Einladungen, Geschäftspartner Compliance, AWR-Controlle.

2. Situative Erinnerung und physischer Nudge

Als Webcam Abdeckung beim Skypen und E-Mails schreiben und lesen.

Auf Kaffeetassen in der Kantine, Besprechungsräumen und Büros.

Auf Bierdeckeln in der Kantine, Besprechungsräumen und Büros.

3. Teil der täglichen Sprache

Die Führungskräfte Ihrer Organisation prüfen  in Teambesprechungen kritische Entscheidungen an PLLOB®.
Mitarbeitende fragen sich gegenseitig, ob sie eine kritische Entscheidung eigentlich an PLLOB® geprüft haben.
Mitarbeitende zeigen Rückgrat, indem sie vorschlagen eine Entscheidung an PLLOB® zu messen.

4. Compliance-Haltung und -Verhalten

Gängige Compliance-Arbeit dient vorwiegend der Enthaftung, indem sie Dokumentation erzeugt. Erfahrungsgemäß werden Compliance-Fälle dadurch nicht verhindert. Was macht PLLOB® mit Ihrer Organisation? Sie wird sich bezüglich Compliance-Verhalten und Compliance-Haltung der Mitarbeitenden verändern. Dadurch verhindert PLLOB® gravierende Compliance-Fälle. Ist PLLOB® schließlich Bestandteil des täglichen Sprachgebrauchs und begleitet so die Mitarbeitenden, dann ist Compliance ein natürlicher Bestandteil der DNA Ihrer Organisation. Allein mit Schulungen, Anweisungen, Richtlinien, Prozessen etc. lässt sich das nicht erreichen. Aus Sicht des Organisationsentwicklers ist PLLOB® eine mächtige Intervention.
Nicht nur deshalb sollte die Einführung von PLLOB® professionell begleitet und gerahmt werden.